Donnerstag, 14. September 2017

Feuchttücher verstopfen Pumpen

Von Detlef Volk

KANAL Probleme mit Hygieneartikeln / Stoffreste sind weiteres Problem / Aufwendige Beseitigung

NAUHEIM - Die Entwässerung der Gemeinde erfolgt im wesentlichen im Mischsystem. Dabei werden sowohl Regenwasser als auch die Abwässer aus den Häusern und Betrieben durchs gleiche Kanalnetz entsorgt. Neben den klassischen Anlagen zur Regenwasserbehandlung wie Regenüberläufen und Regenklärbecken, sind auch Pumpwerke ein wesentlicher Bestandteil dieses Netzes. In den vergangenen Wochen und Monaten haben Verstopfungen in den Pumpstationen für Probleme gesorgt, teilt jetzt Bürgermeister Jan Fischer (CDU) mit.

Keine Essensreste in die Kanalisation

Mehrfach seien Störmeldungen in den Abwasserpumpwerken, besonders in den Pumpstationen „Im Teich“ und „Waldstraße“, durch die Betriebsführung der Kläranlage registriert und der Verwaltung angezeigt worden. Jedes Mal waren einzelne Schmutzwasserpumpen ausgefallen. Bei der aufwendigen Demontage der Pumpen wurde festgestellt, dass jeweils eine Verstopfung von Pumpe und Rohrleitung zum Ausfall geführt habe.

Die Ursachen hierfür waren augenscheinlich: Neben der unsachgemäßen Entsorgung von Textilien vor allen Dingen die unsachgemäße Entsorgung von Feucht- und Hygienetüchern, die über die Toiletten in die Kanalisation gespült wurden.

Feuchttücher zersetzen sich, anders als herkömmliches Toilettenpapier, kaum. Sie bestehen in den meisten Fällen aus einem Vliesstoff und enthalten zusätzliche Hilfsstoffe wie z.B. Weichmacher. Zusammen mit anderen Inhaltsstoffen der Kanalisation bilden sich dadurch lange, verfilzte und extrem reißfeste Stränge, die sich in den Pumpen festsetzen und diese zum Stillstand bringen.

Ebenso gehören neben Hygieneartikeln, wie Ohrstäbchen, Tabletten oder Kondome, auch keine Nahrungsmittel und Essensreste in die Toiletten und somit in die Kanalisation.

„Die vermehrte und aufwendige Wartung der Pumpen sowie die Beseitigung der Verunreinigungen bis hin zur teuren Instandsetzung der Pumpentechnik in den Pumpstationen und der Abwassertechnik auf der Kläranlage führen zu erheblichen Kosten“, so Fischer. Die Gemeinde investiere viel Geld in die Instandhaltung. Diese Maßnahmen dienten der Sicherstellung eines einwandfreien und nachhaltigen Betriebs des gemeindlichen Anlagenvermögens, das letztendlich allen Bürgern gehöre und über die Abwassergebühren finanziert werde.

Fischer bittet die Bürger, bei der Sicherstellung der Abläufe und zur Reduzierung beziehungsweise Vermeidung von Störmeldungen aktiv mitzuwirken. So gehören benutzte Feuchttücher aus Vlies in den Hausmüll. Es könne alternativ Toilettenpapier befeuchtet oder Feuchttücher aus Papier verwendet werden. Auch Mehrwegartikel wie Baumwolltücher oder Waschlappen seien eine gute Lösung. Außerdem bitte der Verwaltungschef, keine Textilien und Essensreste in den Toilettenanlagen zu entsorgen.

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