Mittwoch, 13. September 2017

Hämorrhoiden – Was tun? Diese Hausmittel helfen

Hämorrhoiden[1] bereiten zwar nicht immer Schmerzen – aber können unangenehme Begleiterscheinungen mit sich bringen. Aber was kann man dagegen tun? Hier kommen die besten Tipps und Hausmittel gegen Hämorrhoiden. 

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Was tun bei Hämorrhoiden?

Laut Professor Thomas Frieling, Direktor der Abteilung Innere Medizin am Helios Klinikum in Krefeld hat jeder Mensch Hämorrhoiden. Zu einem Problem werden sie erst, wenn sie Beschwerden wie Juckreiz, Brennen, Nässen oder Blut verursachen.

Um leichte Formen von Hämorrhoidalleiden selbst zu behandeln oder zumindest der schmerzhaften Entwicklung entgegenzuwirken, gibt es viele Möglichkeiten. Dabei kann man nicht nur zu Salben aus der Apotheke, sondern auch zu einfachen Hausmitteln greifen und selbst Hand anlegen. Auch die richtigen Maßnahmen helfen gegen Hämorrhoidalleiden.

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Zinksalben oder Vaseline gegen Hämorrhoiden

Für die Behandlung der Hämorrhoiden gehen die meisten Menschen zunächst in die Apotheke. Dort kann man meist explizit gegen Hämorrhoiden entwickelte Cremes kaufen. Das Ziel der Salben ist es, die Entzündungen und kleinen Verletzungen am After zu beruhigen und zu heilen. Allerdings sollten die Produkte pH-neutral und frei von Duft- und Konservierungsstoffen sowie Alkohol sein. Schlechte Zusätze reizen die empfindliche Region unnötig und können die Entzündungen verstärken.

Doch es muss nicht zwangsläufig die Hämorriden-Salbe sein, denn: "Es gibt keine Daten, dass Hämorriden-Salben deutliche Vorteile gegenüber anderen Salben haben. Sie können genauso gut Vaseline oder Zinksalbe oder eine andere pflegende Creme nehmen." sagt Frieling. So sind einfache Vaseline oder Zinksalben aus der Hausapotheke[2] ebenso effektiv.

Natürliche Hausmittel gegen Hämorrhoiden: Ringelblumensalbe und Bananen

Ist den Betroffenen das Hämorrhoidalleiden peinlich, ist ein Gang zur Apotheke nicht zwingend notwendig. Die Ringelblumensalbe, auch Calendula Salbe genannt, hat sich zum Beispiel als eine gute Heilsalbe bewährt. So kann sie auch bei Hämorrhoidalleiden auf die entsprechende Stelle aufgetragen werden um den Juckreiz zu lindern.

Ein weiteres natürliches Hausmittel sind Bananen. Auch sie sollen entzündungshemmend wirken und zur Besserung der Erkrankung führen. Dazu wird eine reife Banane zerdrückt und wie eine Salbe auf die Hämorrhoiden aufgetragen. Zusätzlich kann auch die Schale der Banane genutzt werden.

Sitzbäder, Quarkkompressen und Teebeutel bringen Erleichterung

Ein Sitzbad mit Eichenrinden- oder Kamilleextrakt kann Linderung der Schmerzen verschaffen. Das Wasser sollte nicht zu heiß sein, da sonst die Haut[3] zu sehr aufweicht. Danach empfiehlt es sich eine kühle Quarkkompresse oder einen erkalteten Schwarztee-Beutel gegen die Entzündung auf den Allerwertesten zu legen.

Hämorrhoiden-Kissen nehmen den Druck

Hämorrhoiden-Kissen helfen nicht gegen die Erkrankung - sie erleichtern lediglich das Sitzen. Oft handelt es sich um aufblasbare Ringe auf deren mittiger Öffnung der schmerzhafte Bereich positioniert wird. Der Druck auf die entzündetet Region wird gelindert und das Sitzen ermöglicht.

Stellen Sie Ihre Ernährungsgewohnheiten um und treiben Sie regelmäßig Sport

Eine ausgewogene und ballaststoffreiche Ernährung[4] beugt Verstopfungen, eine der häufigsten Ursachen von Hämorrhoidalleiden, vor. Dazu sollten Sie u.a. zu folgender Ernährung greifen:

  • Brot, Nudeln und Reisprodukte aus Vollkorn
  • Frisches Obst, Gemüse sowie Trockenfrüchte: ideal sind fünf kleine Portionen am Tag
  • Müsli, Leinsamen und Kleie
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: mindestens zwei Liter am Tag

Auch Sport hilft, um Verstopfungen vorzubeugen und für weichen Stuhl zu sorgen. 

Richtiges Toilettenverhalten und Analhygiene

Beim Stuhlgang sollten Sie darauf achten, dass Sie nur dann abführen, wenn Sie wirklich müssen. Pressen und lange Toilettensitzungen sollten Sie vermeiden. Breitbeiniges sitzen auf der Toilette senkt den Druck auf die Hämorrhoiden und wird häufig als wesentlich angenehmer empfunden.

Auch die richtige Analhygiene unterstützt die Heilung kleiner Entzündungen und Risse im Gewebe. "Lassen Sie auf jeden Fall die Finger von Seifen und feuchtem Toilettenpapier mit Zusätzen. Das trocknet die Haut aus und verstärkt die Hautreaktionen", so Frieling. "Im schlimmsten Fall riskieren Sie ein Analekzem. Das ist nicht nur sehr schmerzhaft, auch die Heilung dauert meist lange."

Besser sei es laut dem Experten, den After nach dem Toilettengang vorsichtig trocken zu tupfen oder einfach etwas Wasser auf das Toilettenpapier zu geben. Auf Reibung sollte man besser verzichten, weil auch das zu Reizungen führen kann. "Es sind nicht die Hämorriden selbst, die zu dem Juckreiz und Brennen führen, sondern ihre Verletzungen und Entzündungen", erklärt Frieling. "Eine gute Analhygiene ist deshalb die halbe Miete."

Im Zweifelsfall: Zum Arzt, wenn Hausmittel nicht helfen

Professor Stefan Hillejan, Phlebologe und Proktologe der Praxisklinik für Venen- und Enddarmerkrankungen in Hannover rät: Suchen Sie besser schon bei den ersten Anzeichen einen Arzt auf. Er warnt: "All diese Hausmittel[5] eignen sich sehr gut zur Behandlung der Symptome, sie beseitigen aber häufig nicht die eigentliche Ursache." 

Der Arztbesuch wird nötig, sollten sich die Beschwerden mit oben genannten Maßnahmen nicht beheben lassen und die Hämorrhoiden trotz der Hausmittel größer werden. Eine operative Entfernung der Hämorrhoiden[6] oder eine Verödung der Gefäße könnte dann nötig werden. Ihr Arzt wird Sie individuell beraten.

Fußnoten:

  1. ^ Hämorrhoiden (www.t-online.de)
  2. ^ Hausapotheke (www.t-online.de)
  3. ^ Haut (www.t-online.de)
  4. ^ Ernährung (www.t-online.de)
  5. ^ Hausmittel (www.t-online.de)
  6. ^ operative Entfernung der Hämorrhoiden (www.t-online.de)

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